Nur weil du Medikamente für deine Depression nimmst, bist du noch lange kein Weichei. Sicher, es ist nicht immer notwendig sofort bei den kleinsten Anzeichen Antidepressiva zu nehmen. Aber irgendwann kann der Punkt kommen, wo Medikamente einfach sinnvoll und notwendig sind.
Da ich schon gefühlt seit Ewigkeiten Medikamente nehmen muss, habe ich hier ein paar Tipps für dich, die mir mit den Medikamenten helfen.
Medikamente regelmässig nehmen

Damit die Medikamente wirken können, braucht es einen bestimmten Spiegel des Medifkaments im Blut. Dieser Spiegel wird über die Zeit aufgebaut. Deshalb muss man die Medikamtente regelmässig nehmen. Nicht auf die Stunde genau, aber immer morgens oder abends. Die grösste Gefahr im Alltag ist, dass man die Einnahme vergisst. Das ist sicher schon jedem einmal passiert und ist nicht besonders schlimm. Kritisch wird es nur, wenn es häufiger passiert und der Medikamentenspiegel im Blut deshalb absinkt. Dann kann das Medikament nicht richtig wirken.
Um sich an die Einnahme zu erinnern, kann man einen Wecker stellen, sich vom Handy erinnern lassen oder in einer Medikamentenbox neben seinen Essplatz legen. Auch ein Einbau in die Morgen-/Abendroutine (z.B. nach dem Zähneputzen) ist hilfreich. Wenn ich unterwegs oder auf Reisen bin, muss ich mir immer etwas einfallen lassen, damit ich die Medis nicht vergesse.
Medikamente nur in Absprache mit dem Arzt ändern

Grundsätzlich sollte die Dosierung der Medikamente nur in Absprache mit dem Arzt/Ärztin erfolgen. Besonders, wenn du ein Medikament absetzen möchtest. So wie man Antidepressiva einschleicht, so muss man sie auch wieder ausschleichen. Ansonsten kommt es zu schweren Absetzsymptomen. Je länger du das Medikament schon eingenommen hast, desto länger dauert auch meist das Ausschleichen.
Auch die Dosis einfach ohne Absprache zu erhöhen, kann in bestimmten Fällen gefährlich werden.
Wenn Du mehr über die einzelnen Medikamente wissen möchtest, kann ich dir den PsychCast Kanal auf YouTube empfehlen.
Bedarfsmedikamente

Bedarfsmedikamente sind Medikamente, die man nur ab und zu in Ausnahmesituationen nimmt. Es macht meist Sinn, dies für sich zu dokumentieren. Sollte aus dem Ab-und-Zu eine gewisse Regelmäßigkeit werden, solltest du das auch mit deinem Arzt oder Ärztin besprechen.
Medikamente sind ein Teil der Therapie, damit es dir wieder besser geht. Seien wir dankbar, dass es sie gibt, wenn wir sie brauchen.