Puhhhh! Ich komme gerade vom Einkaufen zurück. Das war wieder einmal Stress pur! Dabei wollte ich nur kurz in den Supermarkt springen, um schnell etwas für das Abendessen zu holen.
Geht es dir auch so? Ist Einkaufen für dich auch sehr anstrengend? Ich hätte mir heute auch den Stress sparen können, wenn ich einige der Tipps beachtet hätte.
Speiseplan für die nächsten Tage planen: Wenn du weißt, was du kochen/essen möchtest, kannst du gezielt einkaufen und musst auch nicht jeden Tag dich dem Stress aussetzen.
Zettel am Kühlschrank: Bei uns klebt immer ein Zettel am Kühlschrank, wo alle Familienmitglieder aufschreiben können, was man einkaufen muss, weil es ausgegangen ist. So muss ich z.B. nicht jedes mal nachschauen, ob wir noch genug Toilettenpapier zu Hause haben.
Einkaufszettel schreiben: Aufgrund deines Speiseplans kannst du einen Einkaufszettel schreiben. Du stehst dann nicht im Supermarkt und musst ständig überlegen, was du noch brauchst. Da bei uns Depressiven oder psychisch Belastenden die Gedächtnisleistung eh reduziert ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas vergisst sehr hoch. Es hilft auch sehr die Dinge auf dem Einkaufszettel in der Reihenfolge zu sortieren, wie sie im Supermarkt zu finden sind. Bei uns ist es so, dass am Eingang gleich das Obst und Gemüse zu finden ist, also schreibe ich zuerst das, was ich an Obst und Gemüse brauche zuerst auf. Das spart mir das Hin und Her laufen durch die Regale.
Günstigen Zeitpunkt wählen: Für mich ist es am Schlimmsten einzukaufen, wenn der Supermarkt voll mit Leuten ist und gleichzeitig aufgefüllt wird und deshalb überall die Auffüllwägen herumstehen. Man kommt kaum durch, muss sich überall durch quetschen. Allein der Gedanke daran, lässt Panik hochkommen. Wenn ich dann auch noch müde oder erschöpft bin, ist die Katastrophe gleich vorprogrammiert. Also, wenn es irgendwie geht, suche dir eine Zeit aus, wo es nicht so voll ist und du noch fit bist. Bei mir ist das meist am frühen Nachmittag.
An der Kasse: Ich packe immer erst meine Einkäufe ein, bevor ich bezahle. Ansonsten fangen die Kassiererinnen schon mit dem nächsten Kunden an und dessen Ware vermischt sich mit meiner und ich komme immer mehr unter Druck. Manchmal sage ich der Kassiererin auch, dass es mir nicht gut geht und ich heute deshalb sehr langsam bin.
Gegen die Angst/Unruhe: Wenn trotz aller Vorbereitung doch die Angst oder Unruhe hochkommt, hilft mir, wenn ich meinen Assistenzhund nicht dabei habe, mich möglichst nur auf meinen Einkaufszettel zu konzentrieren und meine Füße bewusst wahrzunehmen. Dann spüre ich nicht so sehr die Unruhe im Brustkorb, sondern die Standfestigkeit des Bodens. Habe ich Havanna dabei, springt sie mich eh rechtzeitig an, damit ich sie hoch nehme. Ich trage sie dann auf einem Arm, damit ich noch einen Hand frei habe, weiter einzukaufen und ihr Gewicht (ca. 7,5kg) mich wieder erdet. Havanna schirmt mich auch ab, damit mir die anderen Besucher nicht zu sehr auf die Pelle rücken. Mit Corona hielten die Leute zum Glück eh mehr Abstand, aber das wird mit der Zeit sicher wieder abnehmen.
Pause machen: Wenn die Schlacht im Supermarkt vorüber ist, mache ich erst einmal eine Pause, um mich zu erholen. „Normalos“ können sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend einkaufen sein kann. Aber die vielen Eindrücke, das sich stark konzentrieren müssen, die vielen Leute auf engem Raum, etc. fordern einfach ihren Tribut.
Lieferdienste: Ich mache alle meine Einkäufe entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Damit ich nicht so schwer schleppen muss, bemühe ich alle paar Wochen einen Lieferdienst (z.B. Rewe), der mir dann die lagerbaren, schweren Sachen in großen Mengen nach Hause bringt. Konserven wie passierte Tomaten, Mais, Kidneybohnen, Kaffee, Essiggurken, Müsli, Nudeln, H-Milch, etc. muss ich dann nicht ständig einkaufen gehen. Zum Glück habe ich eine relativ große Küche, wo ich alles verstauen kann, wenn ich jede noch so kleine Ecke ausnutze. Außerdem bietet mir das auch die Möglichkeit außer der Reihe etwas zu kochen, was ich nicht geplant hatte. Lieferdienste wie Getir, etc. habe ich noch nicht ausprobiert. Wenn ich es mir zu viel ist, Einkaufen zu gehen, habe ich die Möglichkeit meinen Mann oder mein „Kind“ loszuschicken.
Ich hoffe, es war jetzt die eine oder andere Strategie dabei, die dir hilft, Einkaufen erträglicher zu machen. Mit einer guten Planung ist Einkaufen machbar, wenn auch kein Vergnügen. Aber man kann sich eine Menge Stress damit sparen.