Ernährung und Depression (Teil 1)

Auch, wenn man sich mit einer Depression am liebsten in eine Höhle verkriechen will (oder es auch tut), kommt man um ein Thema nicht herum: Essen. Selbst, wenn man so überhaupt keinen Appetit auf etwas hat, irgendwann muss man etwas essen. Inzwischen gibt es immer mehr Hinweise, dass sich die Ernährung auf die Depression auswirken kann. Doch wie soll das funktionieren, sich gesund bzw. „anti-depressiv“ zu ernähren, wenn man sich gleichzeitig kaum aufraffen kann zu kochen?

In diesem und in den nächsten Teilen möchte ich dir das weitergeben, was ich bereits über Ernährung bei Depressionen gelernt habe. Auch, wenn ich weit weg von einer perfekten Ernährung bin, so habe ich den ein oder anderen Trick gefunden, wie es mir besser gelingt, mich halbwegs gesund zu ernähren.

Was gibt es heute zu essen?

Wer kennt die Frage nicht? Die Frage ist besonders nervig, wenn man so überhaupt keinen Plan hat, was man kochen soll. Deshalb habe ich irgendwann angefangen, einen Speiseplan mit einfachen Gerichten für eine Woche auf zu stellen.

Die Lösung: der Speiseplan

Es gab Zeiten, da habe ich diesen Plan Woche für Woche nach gekocht. Wenn ich keine Lust mehr auf Tomatensuppe hatte, habe ich halt mal eine Nudelsuppe gekocht. Über die Zeit hat sich dann ein mehrwöchiger Plan daraus entwickelt. Für mich ist das so ein Segen, dass ich mir nicht ständig überlegen muss, was ich koche. Außerdem ist auch Einkaufen für mich so viel leichter geworden, weil ich nur 1-2x/Woche einkaufen muss. (Tipps fürs Einkaufen findest du hier ).

Wie kommt man zu einem Speiseplan?

Ein guter Startpunkt kann eine Familienkonferenz sein, wo jeder sagt, was er gerne essen würde. Auf verschiedenen Rezept-Plattformen gibt es auch Anregungen für einen Speiseplan. Man kann sich auch vom Kantinen- oder Kita-Speiseplan inspirieren lassen. Oder man fragt Freunde, was sie so kochen. Auf der Homepage von Julia Pacheco gibt es viele einfache, günstige und leckere Gerichte. Du kannst sie auch auf YouTube finden.

Speiseplan als Vorschlag

Ich betrachte meinen Speiseplan nur als Vorschlag. Manchmal möchte ich ein neues Rezept ausprobieren. Dann mache ich das auch. Ab und zu tausche ich die Gerichte innerhalb der Woche aus, weil es besser zu unseren Terminen passt. Oder ich streiche oder ersetze ein Gericht, weil die Familie es doch nicht so mag, wir uns umstellen und z.B. weniger Fleisch essen möchten, etc. An Feiertagen koche ich meist etwas Besonderes, was es nicht auf unserem Speiseplan steht. Das trage ich dann auch ein, um nicht zu vergessen, was ich für die Feiertage geplant und eingekauft habe.

Mein persönlicher Speiseplan

Mein Speiseplan hängt ausgedruckt in einer Klarsichtfolie am Kühlschrank. Änderungen trage ich mit einem wasserlöslichen Folienstift ein. So kann jeder in der Familie selbst nachschauen, was es zu essen gibt. Da kann man aber sicher auch kreativer werden.

Ich hoffe, dass etwas dabei ist, was dich anspricht und für dich umsetzbar ist. Ich persönlich möchte nicht mehr auf meinen Speiseplan verzichten.

Im nächsten Teil wird es um verschiedene Ernährungskonzepte bei Depressionen gehen. Im letzten Teil habe ich weitere Tipps und ein paar Notfall-Rezepte für dich parat.

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